5 Kleine Lakunaritäten
Nachdem Till A. Körber so fulminant und kongenial mein erstes Klavierstück Rhizom uraufführte, bekam ich Lust, ihm ein kleines, aus mehreren Sätzen zusammengesetztes Klavierwerk zu schreiben. Gleichzeitig interessierte mich die fraktale Geometrie von Benoît Mandelbrot und dabei vor allem die löcherigen Phänomene (immerhin hatte ich mich bereits mit succolarity für Flöte damit beschäftigt und sollte mich mit Trema für Schlagzeug wieder damit beschäftigen). Ich entschied mich für fünf Sätze, um eine plakative Anspielung auf Schönbergs op. 9 zu vermeiden. Jeder Satz repräsentiert jeweils eine Ausprägung von Lakunarität gemäß der fraktalen Geometrie – in der gegebenen Reihenfolge: Sukkolarität, fraktaler Staub, fraktaler Schaum, Trema und schließlich fraktaler Schwamm.
Claus-Steffen Mahnkopf