Hommage à Theodor W. Adorno
Eine Hommage an den wichtigsten Musikphilosophen und den meines Erachtens wichtigsten Gesellschaftsanalytikers des 20. Jahrhunderts kann nur eine Reminiszenz sein, eine, die aufgreift, was Adorno (und mir) musikalisch am nächsten steht: die Musik Alban Bergs. Ich huldige Adorno, indem ich dem huldige, dem er selber gehuldigt hätte. Ich entnahm zwei Keime aus Bergs Klaviersonate, das Eingangsmotiv g/c/fis und den Eingangsakkord des Seitensatzes, einen Cis-Dur-Akkord mit erweitertem Terzturm, freilich, um sie sofort in die Klangsprache der Gegenwart zu entführen. Ein wenig, aber nur ein wenig, versuchte ich so zu komponieren, wie Adorno heute eine „Hommage à Alban Berg“ geschrieben hätte.
(Claus-Steffen Mahnkopf)